Have any questions?
+44 1234 567 890
Seit fast 40 Jahren die gute Seele des Vereins
Vaihingen Wolfgang Köber hat für sein ehrenamtliches Engagement die Landesehrennadel bekommen. Alexandra Kratz
Vaihingen. Die Alternative wäre der Hundeverein gewesen. Wolfgang Köber ist gelernter Banker. Die Frau seiner Vorgesetzten war Kassiererin beim SV Vaihingen. "Als sie ihr Amt niederlegen wollte, fragte mein Chef mich, ob ich den Posten übernehme", sagt Köber. Es sei damals üblich gewesen und heut noch gern gesehen, dass man sich ehrenamtlich engagiere. "Und ehe ich in den Hundeverein gehe, bin ich lieber zum SVV. Der Sport war mir doch näher", sagt der 74-Jährige.
Köber war nie Vaihinger. Er ist in Heslach aufgewachsen und lebt im Stuttgarter Süden. Köber war nie ein großer Sportler. Als Junge habe es zwar Fußball gespielt, die großen Erfolge seien aber ausgeblieben, sagt er über sich selbst. Der SVV habe es ihm dennoch irgendwie angetan. Seit 1979 ist Köber Mitglied. Von 1980 an war er Kassier. "Ich bin also Mitglied geworden, weil die Wiederbesetzung des Amts anstand", sagt Köber und lacht. Bereut hat er diese Entscheidung aber nie. "Ich habe im Laufe der Zeit Freude an dem Posten gefunden", sagt Köber. Der Verein sei gut aufgestellt und gut geführt. Und vor allem wegen der vielen persönlichen Beziehungen und Freundschaften, die sich entwickelt haben, sei er nie amtsmüde geworden.
36 Jahre lang war Köber Kassier. Die Bezeichnung des Postens habe mehrmals gewechselt, die Arbeit sei aber immer die gleiche geblieben. Im April hat er sein Amt niedergelegt. "Die Zeit dafür war reif", sagt Köber. Bei der Hauptversammlung des SVV trat Thoas Frey seine Nachfolge an.
Der Vaihinger Bezirksvorsteher Wolfgang Meinhardt überreichte Köber für sein langjähriges Engegement die Landesehrennadel. "Du bist nicht nur die gute Seele der Geschäftsstelle, wo in den letzten Jahren kaum ein Tag verging, an dem du dort nicht nach dem Rechten geschaut hast. Nein, der gesamte Sportverein und seine Abteilungen haben von deiner Kompetenz und deinem Engagement profitiert", sagte der Vereinspräsident Jürgen Sauer in seiner Laudatio.
"36 Jahre im Ehrenamt, das ist eine große Leistung, findet auch Markus Löw. Er ist der hauptamtliche Geschäftsführer des SVV. Innerhalb des Vereins habe Köber schon alle Auszeichnungen bekommen. "Da war es naheliegend, dass wir ihn für eine Sonderehrung vorschlagen", sagt Löw. Er selbst kenne Köber zwar erst seit vier Jahren, habe aber immer wieder erlebt, wie wertschätzend andere Vereinsmitglieder über ihn gesprochen haben. "Und als ich Geschäftsführer wurde, war ich dankbar, so einen kompetenten Ansprechpartner zu haben, sagt Löw und ergänzt: Auch mit seinen handwerklichen Fähigkeiten habe sich Köber immer wieder eingebracht. Der wiegelt ab: "Ich bin mittlerweile im Ruhestand und habe Zeit."
Köber will dem Verein treu bleiben und seinem Nachfolger mit Rat und Tat zur Seite stehen. Mindestens einmal in der Woche kommt er sowieso auf das Sportgelände am Schwarzbach. Denn Köber spielt Fußball-Tennis. Dabei spielen zwei Mannschaften einen Ball über ein 1,10 Meter hohes Netz. Der Ball darf nicht mit den Händen berührt werden und muss möglichst so gespielt werden, dass die andere Mannschaft ihn zu Boden gehen lassen muss.
© Die inhaltlichen Recht bleiben dem Verlag vorbehalten. Nutzung der journalistischen Inhalte ist ausschließlich zu eigenen, nicht kommerziellen Zwecken erlaubt. (Kratz - Filder-Zeitung)