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Ein Leben für den Sport
Vaihingen Inge Janle hat ihre sportliche Karriere beim SV Vaihingen begonnen. Heute feiert sie ihren 80. Geburtstag. Von Norbert Laske
"Ein Leben für den Sport - Sport fürs Leben" - so könnte man die über mehrere Jahrzehnte dauernde sportliche Laufbahn von Inge Janle beschreiben. An diesem Samstag feiert die Vaihingerin ihren 80. Geburtstag. Dabei ist sie nicht etwa eine schwäbische Urenkelin des Turnvaters Friedrich Ludwig Jahn, nur weil sie Janle heißt. Aber die Ähnlichkeit ihres Namens war für sie dennoch irgendwie Programm. Sie entwickelte in ihrem Leben sogar eine große Leidenschaft für das Turnen - und zwar bereits seit 1950.
Ihre sportliche Karriere begann Inge Janle als Turnerin beim Sportverein Vaihingen, dort wurde sie sehr schnell Übungsleiterin, Schülerinnen-, Frauenwartin und Turnabteilungsleiterin. Immer ihrem Motto folgend "etwas für die anderen tun" engagierte sich Janle fortan nach und nach in verschiedenen hochrangigen Ehrenämtern. So übernahm sie bereits 1964 die Ämter als Jugendwartin und Schriftführerin im Turngau Stuttgart, wurde 1970 Jugendwartin im Schwäbischen Turnerbund und 1976 bis 1990 Vizepräsidentin Freizeitsport dieses größten Sportfachverbandes im Land. Von 1978 bis 1984 war sie auch Mitglied des Vorstands des Württembergischen Landessportbund (WLSB) und maßgeblich an der Organisation des Deutschen Turnfestes 1973, der Turnweltmeisterschaft 1989 und der Europameisterschaft in der Rhytmischen Sportgymnastik - jeweils in Stuttgart - beteiligt. Aber auch andere Großveranstaltungen wie die Landesturnfeste, Landesgymnaestraden, sowie der alljährliche DTB-Pokalwettbewerb in der Stuttgarter Hanns-Martin-Schleyer-Halle trugen maßgeblich ihre Handschrift.
Herausragend war auch ihr Aufbau einer STB-Schautanzgruppe zur Weltgymnaestrada 2003 in Lissabon/Portugal, womit sie sich auch persönlich einen lang gehegten Wunsch erfüllte. Der ehemalige STB-Präsident Volker Framenau sagte einmal über sie: "Inga Janle gehört zu den prächtigsten Menschen, die ich kenne. Sie stellt sich hinter ihre Aufgaben, die sie zuverlässig erledigt. Eine herausragende Eigenschaft ist ihre Fairness jedermann gegenüber. Sie ist tüchtig, fleißig, selbstbewusst, aber auch empfindlich und sensibel." Und der langjährige STB-Geschäftsführer Rober Baur ergänzte: "Es war immer sehr angenehm, mit ihr zusammenzuarbeiten. Sie ist kreativ und trifft den Punkt. Von ihrem Schlag bräuchten wir noch mehr Führungskräfte."
Ehrungen bekam Inge Janle dafür zuhauf. Bereits 1988 erhielt sie das Bundesverdienstkreuz, 1998 die Ehrenmitgliedschaft im WLSB und zwei Jahre später im STB sowie im Jahr 2003 die höchste Sportauszeichnung in Deutschland, den Georg-von-Opel-Preis. Dieser Preis zeichnet unter dem Motto "Die stillen Sieger" Menschen aus, die sich ohne Erwartung materieller Gegenleistung um den Sport und die Gesellschaft verdient gemacht haben. Nach ihrem Ausscheiden aus den hohen Funktionsämtern für den Schwäbischen Turnerbund im Jahr 2000 hat sich Inge Janle wieder verstärkt in die Vereinsarbeit ihres Heimatvereins SV Vaihingen gestürzt, übernahm einige Jahre das Amt der geschäftsführenden Vorsitzenden und steht noch heute, auch wenn nicht mehr in vorderster Front, ihrem Verein mit Rat und Tat zur Seite.